Das Fach Französisch am Theodor-Heuss-Gymnasium

Am Gymnasium erwirbt jede Schülerin und jeder Schüler Kompetenzen in mindestens zwei Fremdsprachen. Der Vergleich von Unterschieden und Gemeinsamkeiten fördert die Einsicht in generelle sprachliche Strukturmuster und das Verständnis von Sprache als System. Die Kenntnis von Strukturen verschiedener Sprachen sowie von Strategien und Methoden des Spracherwerbs fördert darüber hinaus das Lernen weiterer Fremdsprachen jenseits der schulischen Ausbildung.

Fächer

Ab Klasse 5 wird am Theodor-Heuss-Gymnasium Englisch und ab Klasse 6 Französisch oder Latein unterrichtet.Ziel eines modernen Fremdsprachenunterrichts ist es, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sich in der Fremdsprache sicher zu bewegen und sich dabei zunehmend flüssig und differenziert auszudrücken.Fremdsprachen zu lernen heißt, in fremde Welten einzutauchen und diese in steigendem Maße zu verstehen. Sie ermöglichen es den Lernenden, Wissen über fremde Denkmuster und Handlungsweisen zu erwerben und diese mit den eigenen zu vergleichen.Die Schülerinnen und Schüler können so deren kulturelle und gegebenenfalls auch historische Bedingtheit verstehen, Verständnis und Respekt für das Fremde entwickeln und Missverständnisse vermeiden.

Französisch in der Oberstufe

Die Wahl der zweiten Fremdsprache hat Einfluss auf die Kurswahl in der Oberstufe. In der Kursstufe J1/J2 haben nur diejenigen Schülerinnen bzw. Schüler die Möglichkeit, Französisch als 3-stündiges Basisfach oder als 5-stündiges Leistungsfach zu wählen, welche von Klasse 6 an Französisch als zweite Fremdsprache belegt haben.

Einordnung des Faches Französisch

Auszug aus dem Bildungsplan:Französisch ist nicht nur die Sprache unseres Nachbarlandes Frankreich, mit dem Baden-Württemberg eine lange gemeinsame Grenze hat, sondern Französisch wird auch als Erstsprache in drei weiteren europäischen Ländern gesprochen: in Belgien, Luxemburg und der Schweiz. Es ist Weltsprache und wird als solche als Verkehrs- und Amtssprache in vielen Ländern der Welt und internationalen Organisationen gesprochen. Im Blick auf die anderen romanischen Sprachen hat Französisch das größte Transferpotenzial aufzuweisen, so dass ihm als Brückensprache eine besondere Bedeutung im Kontext der Mehrsprachigkeit zukommt.

Informationen zur zweiten Fremdsprache: Französisch und Latein – ein Überblick

Die folgende Übersicht präsentiert Ihnen einige Aspekte der Sprachenwahl. Wir haben versucht, thematisch ähnliche Gesichtspunkte gegenüberzustellen. Allerdings ist Französisch eine moderne Fremdsprache, in der die Kommunikation im Vordergrund steht und Latein ist eine Sprache, die nicht mehr gesprochen wird; das erfordert eine andere Herangehensweise.

Bitte lesen Sie unsere Ausführungen zu Französisch und Latein durch und überlegen Sie gemeinsam mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn, welche zweite Fremdsprache sie oder ihn mehr interessiert.

Französisch als Weltsprache

Viele unserer europäischen Nachbarn sprechen französisch: In der Schweiz, in Belgien, in Frankreich und in Luxemburg – doch nicht nur in Europa: fast überall auf der Welt kann man auf Französisch Kontakte knüpfen und neue Freunde finden.

Mehr als 270 Millionen Menschen sprechen auf den fünf Kontinenten Französisch. Französisch ist die amzweithäufigsten gelernte Fremdsprache nach Englisch. Französisch ist Amtssprache in 29 Ländern der Welt. Neben Englisch ist Französisch die einzige Sprache, die in jedem Land der Welt unterrichtet wird. Außerdem ist es eine Sprache der internationalen Beziehungen: Französisch ist Arbeitssprache der UNO, der UNESCO, der NATO, des Europäischen Gerichtshofs und vieler internationaler Organisationen.

Latein ist tot – lang lebe Latein!

Auch wenn Latein eine sogenannte „tote“ Sprache ist – in vielerlei Hinsicht ist Latein eben dadurch unsterblich: uns sind Texte von vollendeter Schönheit, von Klugheit und von geradezu ewiger Beständigkeit (manche Menschheitsthemen ändern sich nie!) überliefert worden – und sie sind eben durch die Erstarrung der Sprache auf ihrem höchsten Niveau für uns erschließbar – durch den Lateinunterricht am Gymnasium.

Französisch: die Sprache unserer direkten Nachbarn

Ob mit dem Auto in gut einer Stunde ins Elsass oder mit dem Zug in ca. 3 Stunden nach Paris: die ganz einfach und schnell in Frankreich angewandt werden!

Tourismus: Frankreich ist das meistbereiste Land der Welt: Paris, die Côte d’Azur, die wilden Küsten der Bretagne oder die Alpen ziehen jährlich Tausende von Touristen an.

Latein zeigt uns unsere Werte und unsere Kultur

Immer wieder werden wir im Lateinunterricht konfrontiert mit derGeschichte und den Werten Europas, wir lesen die Mythen, die die Literatur Europas mitbestimmt haben, setzen uns mit antiker Geschichte und Philosophie auseinander, mit Sklaverei, Rhetorik, Machtbewusstsein etc. – dies aber immer mit Blick auf heutige Probleme und Herausforderungen.

Auch andere Bereiche unserer Kultur, die auf der Antike basieren, sind Thema des Lateinunterrichts und bieten Reflexionsmöglichkeiten(Freizeitbeschäftigungen, Kleidung und Schmuck, Rolle der Frau, Situation von Kindern etc.).

Französisch: die Sprache einer unvergleichbaren Kultur

Die französische Kultur ist weltberühmt: französische Literatur, Mode, bildende Kunst und Musik, und natürlich die französische Küche!

Französisch: eine Sprache für den Arbeitsmarkt

In unserer heutigen Welt ist es nicht ausreichend, nur eine Sprache zu sprechen. Die Beherrschung mehrerer Sprachen erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sowohl im eigenen Land als auch auf internationaler Ebene. Frankreich ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands: mehr als eine halbe Million Deutsche arbeiten für französische Unternehmen. Außerdem öffnen französische Sprachkenntnisse viele Türen in der europäischen Wirtschaft und in den französischsprachigen Teilen der Welt. Englische Sprachkenntnisse gelten inzwischen als Selbstverständlichkeit, deshalb können französische Sprachkenntnisse ein großer Pluspunkt bei einer Bewerbung sein.

Latein hilft bei Deutsch

Nicht nur Grammatikkenntnisse (in Deutsch) werden durch intensive Besprechung im Lateinunterricht vertieft, auch der Wortschatz des Deutschen wird erweitert durch die Beschäftigung mit nicht-alltäglichen Themen.

Beim Vergleichen verschiedener Übersetzungen werden auch deutsche Wortbedeutungen oder Wendungen gegeneinander abgewogen Synonyme oder treffende Formulierungen im Deutschen gesucht.

Fremdwörter, die aus dem Lateinischen stammen, lassen sich leichter herleiten.

Französisch: ein guter Einstieg zum Erlernen weiterer romanischer Sprachen

Französisch ist eine gute Basis, um andere romanische Sprachen wie Italienisch, Spanisch, Portugiesisch oder Rumänisch zu lernen, da deren Grammatik und Wortschatz sehr ähnlich sind. Aber auch beim Englischlernen kann Französisch helfen: ungefähr fünfzig Prozent des aktuellen englischen Wortschatzes stammen aus dem Französischen!

Latein hilft bei Fremdsprachen

Romanische Sprachen stammen vom Lateinischen ab, viele italienische, spanische oder französische Vokabeln klingen ähnlich (oder identisch) wie die lateinischen (amicus – amico – amigo – ami – der Freund / vita – vita – vida – vie – das Leben). Auch das Englische hat viele Wörter aus dem Lateinischen übernommen (influentia – influence / admiratio – admiration / agere – to act ).

Französisch: die Sprache, die Kontakte ermöglicht: Austauschprogramme

Wir arbeiten sehr eng mit unserer Partnerschule in Frankreich zusammen:

Bereits ab Klasse 6 können unsere Schülerinnen und Schüler Kontakt mit gleichaltrigen Franzosen über Briefe oder e-mail aufnehmen.
In der 8. Klasse können unsere Schülerinnen und Schüler an einem Austausch mit Frasne in der Franche-Comté teilnehmen.

Außerdem besteht die Möglichkeit, für mehrere Wochen oder sogar Monate eine französische Schule zu besuchen, ein Praktikum oder einen Ferienjob in Frankreich zu machen.
In Klasse 10 bieten wir regelmäßig Fahrten ins Europaparlament nach Straßburg an.         

Latein erschließt uns unsere Vergangenheit

Nicht nur im Klassenzimmer, auch bei Exkursionen wird der Unterricht dazu genutzt, unsere Geschichte, die ja auch in Süddeutschland von den Römern geprägt wurde, kennen zu lernen. Dazu nutzen wir Lerngänge in die nähere und weitere Umgebung.

Die Unter- und Mittelstufe besucht z.B. die villa rustica in Enzberg oder den Kappelhof in Pforzheim bzw. museumspädagogische Angebote in Karlsruhe oder Stuttgart. In der Oberstufe sind Fahrten zu weiter entfernten Zielen (z.B. Trier; Studienfahrten nach Rom oder Neapel) möglich.
Ansprechpartnerin: Bettina Pfäffle